Ganz schön markig – Nur Autor oder doch Marke?

Machwerke Sandra Baumgärtner Marke Fantasy Bücher Lesetipp Aquarii Mach dein Ding Selfpublishing Hilfe Wie heiße ich?

Als klar war, dass ich ins SP starte, musste ich mir meinen weiteren Weg überlegen. Einfach nur zukünftig meine Bücher mit Autorennamen vertreiben? Einen Fake-Verlagsnamen auf die Cover pappen? Es gab viele Möglichkeiten. Ich war als Autorin bereits etabliert. Es wäre also kein Problem gewesen, ohne Logo und Verlagsnamen und nur mit „Sandra Baumgärtner“ zu publizieren. Doch das fühlte sich für mich nicht richtig an. Ich wollte Nägel mit Köpfen machen, einen eigenen Verlag haben und damit eine eigene, prägnante Marke bilden. Also grübelte ich zunächst über einen schmissigen Namen. „BlutDruck“ klang gut und passte super zu meiner Seraphim:Vampirsaga. Aber auf meinen Kinderbüchern TIFFI oder VAMPI konnte ich mir dieses Logo nicht vorstellen. Es musste etwas Neutrales sein. Der entscheidende Rat kam – wie so oft – von meinem famosen Statthalter. Er schlug MACHWERKE vor. Das gefiel mir auf Anhieb. So bekam mein Verlag also seinen famosen Namen. Gelegentlich werde ich gefragt, ob mich der negative Beigeschmack des Wortes nicht stören würde. Mag sein, dass das Wort früher als spöttische Beschreibung herhalten musste, aber für mich sind Machwerke eben auch Werke, die mit viel Liebe und handwerklich versiert hergestellt, eben geMACHt, und nicht im Akkord oder gar lustlos produziert werden. Und was den spöttischen Unterton angeht: Alles Geschmackssache hat der Affe gesagt und in die Seife gebissen.

Nur mit Logo richtig?

Ich hätte meine Cover einfach mit diesem Verlagslogo bestücken können, und keiner hätte vermutlich nachgefragt, ob es ein „richtiger“ Verlag oder ob es bloß ein erfundenes Logo ist. Aber das reichte mir nicht. Also meldete ich ein Gewerbe an. Das ging recht zügig und einfach und bald schon war ich offiziell Inhaberin eines – meines! – Verlages. Aber das reichte mir immer noch nicht. Ich wollte nicht nur ein Verlag, ich wollte eine eigene Marke. Ich telefonierte mit ein paar Leuten, die selbst Markeninhaber waren, und bekam immer wieder die Auskunft, dass es besser sei, seine Marke von Anfang an schützen zu lassen. Ich stöberte ein bisschen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMAregister www.dpma.de) und fand dort so gut wie alle Verlage, die ich kannte. Alle hatten sich mit Name und Logo eintragen lassen. Und das macht auch Sinn, denn wenn sich eine ungeschützte Marke erst einmal etabliert und erfolgreich ist (wovon ja schließlich jeder ausgeht, der ein eigenes Geschäft eröffnet), wird sie auch für Andere interessant. Kommt zum Beispiel jemand auf die Idee, deinen gut laufenden Markennamen für seine Zwecke zu nutzen (und möglicherweise auch deine Kunden abzuwerben und mit deiner harten Vorarbeit Geld zu verdienen), dann kann es am Ende schlecht für dich ausgehen, wenn du nicht nachweisen kannst, dass du tatsächlich der Inhaber dieser Marke bist. Nur, weil du den Namen/das Logo benutzt hast, ist das noch lange kein Beweis.

Die Impressumspflicht

Ein anderer Aspekt war die Impressumspflicht. Jedes öffentlich publizierte Werk, also auch der Autor, unterliegt einer Anbieterkennzeichnung. Das heißt, man muss in jedem seiner veröffentlichten Werke seinen vollständigen Namen (kein Pseudonym) und die Adresse (Postfach oder Homepage reichen nicht aus) angeben, um im Rechtsfall haftbar gemacht werden zu können. Um dies zu umgehen, kann man sich entweder eines Autoren-Impressumservices bedienen oder einen Verlag/ein Gewerbe anmelden. Bei Letzterem reicht dann der Verlagsname und die Internetadresse im Impressum, weil der Inhaber über das Gewerbeamt gemeldet und somit auffindbar ist.

Mein Werk – Meine Marke

Mit all diesem Wissen und weil mir der Name MACHWERKE Verlag so gut gefiel, ließ ich ihn also als Marke eintragen. Vielleicht war das übertrieben, aber es fühlt sich dennoch richtig und gut an. Jetzt bin ich also nicht bloß Verlegerin, sondern auch noch Inhaberin einer eigenen Marke.

Ganz so penibel wie ich muss man das natürlich nicht machen. Es gibt sehr viele Kollegen/Kolleginnen, die ausschließlich und sehr erfolgreich nur mit ihrem Namen publizieren, ganz ohne Logo-Schnickschnack. Es gibt auch welche, die ein hübsches Logo aufs Cover machen. Manche tun dies, damit das Buch mehr nach „Verlag“ und nicht nach einem SP-Titel aussieht. Das finde ich durchaus verständlich, aber nicht unbedingt mehr nötig, denn glücklicherweise gehen die Zeiten, da SP-Titel von vielen mit spitzen Fingern angefasst wurden, langsam dem Ende entgegen. Meiner Meinung nach auch deshalb, weil es heutzutage sehr viele, sehr gut produzierte SP-Titel gibt. Es gibt zwar immer noch genügend Buchmenschen, die SP-Titel (und SP-Verlegerinnen wie mich) nach wie vor nicht ernst nehmen, aber das soll nicht unser Problem sein. Machen wir einfach unser Ding so gut wie möglich und gehen unseren Weg. Zeigen wir den Kritikern, Nöglern und Neidern was wir drauf haben.

Mach einfach dein Ding!

Mein geschätzter Kollege Christian von Aster hat diesbezüglich einen schönen Beitrag auf seiner Facebook-Seite verfasst. Ich möchte dir an dieser Stelle gerne ein passendes Zitat daraus mit auf den Weg geben:

„lasst euch NIEMALS und von NIEMANDEM sagen, dass ihr über zu wenig talent oder fähigkeit verfügt, um das zu tun was euch wichtig ist.

LITERATUR. KUNST. LIEBE. HINGABE.
UND KEINE UNNÖTIGEN KOMPROMISSE.“

Christian von Aster, April 2019

 

 

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