So schnell ändern sich Dinge. Letztes Jahr im September habe ich verkündet (Originalbeitrag vom 27.09.2019), meine eBooks nicht mehr bei Amazon anzubieten. Wer kürzlich beim größten Onlineversandhändler in den Angeboten gestöbert hat, wird daher überrascht gewesen sein, meine Bücher dort wieder vorzufinden.
Nein, ich habe meine Meinung gegenüber Amazon nicht geändert. Ich finde das Geschäftsgebaren des Quasi-Monopolisten nach wie vor widerlich und bestelle persönlich dort nichts. Aber die aktuellen, wirtschaftlichen Entwicklungen zwingen mich als Autorin und Verlegerin, meine Bücher dort wieder zum Verkauf anzubieten. Dank Corona wurden dieses Jahr sämtliche Buchmessen und Konventions, zu denen ich mit einem eigenem Buchstand angereist wäre, abgesagt. Diese Präsenzen bedeuteten für mich und meinen Verlag Sichtbarkeit und Einnahmen. Internetmessen und sonstige virtuelle Veranstaltungen konnten und können diese Verluste nicht auffangen. Der Buchverkauf kam bei mir vollends zum Erliegen. Ich möchte daher alle Möglichkeiten nutzen, die mir verbleiben, um Verluste zu minimieren. Das schließt auch die Veröffentlichungen meiner Bücher bei Amazon mit ein. Auch die Fortsetzung der Aquarií-Reihe, Intrige der Rebellen, wird demnächst dort als Kindle-Version erhältlich sein. Für all meine Kindle-Leser*innen freue ich mich.
Derweilen träume ich im Stillen jedoch, es eines Tages rückgängig machen zu können … dass Leser*inne sich ans #Bücherhamstern erinnern … dass Bücher endlich wieder aus ihrer unfreiwilligen Schattenposition herauskommen … dass Literatur und Kunst in unserer Gesellschaft endlich wieder flächendeckend wertgeschätzt werden. Diese Träume sind unrealistisch? Egal. Ein bisschen Hoffnung lasse ich mir trotzdem nicht nehmen. Wer weiß, was zukünftig passieren wird? Vielleicht erfüllen sich Träume ja doch irgendwann? Möglicherweise kommt es anders, als erhofft? Und möglicherweise wird es am Ende sogar besser als zuvor? Ich gebe die Hoffnung auf ein Happy End jedenfalls nicht auf.
Bleibt gesund! Wir lesen uns!
PS: Wer sich fragt, was eine Jamazone ist: Das ist meine Wortkreation, für die ich die Wörter „Jammern“ und „Amazone“ verschwurbelt habe.